Aufsätze zur Weiterentwicklung der Gesamtrechnungen

Aufsätze zur Weiterentwicklung der Gesamtrechnungen

Carsten Stahmer

In meine Sammlung von Aufsätzen zur Weiterentwicklung der Gesamtrechnungen habe ich nur neuere Arbeiten aufgenommen. Das hat vor allem einen praktischen Grund: Die meisten früheren Arbeiten liegen nicht elektronisch vor. Sie wurden mit der Schreibmaschine geschrieben und für die Veröffentlichung dann neu gesetzt.

Die Auswahl hat aber auch noch einen anderen Grund. Seitdem ich mit Ursula Kohorst zusammenarbeitete, haben meine Aufsätze durch sie ein besonders schönes Lay-out bekommen, häufig mit farbigen Abbildungen oder zumindest mit einem farbigen Deckblatt. Auch ich selbst habe in späteren Jahren lockerer geschrieben und durch ausgefallenere Titel und poetische Einführungen die eigentlich doch trockene Materie der Gesamtrechnungen etwas aufzulockern versucht. Daher ist – wie ich hoffe – der Lesespaß bei meinen neueren Arbeiten gestiegen.

Die folgenden HP-Nummern bezeichnen die Chiffren, unter denen die Aufsätze in der vorliegenden Homepage abgelegt sind. Gleichzeitig geben sie aber auch Aufschluss über Jahr und Monat, in denen die Arbeiten entstanden sind. Unter diesen Jahresangaben sind auch im Schriftenverzeichnis (dort in eckigen Klammern)  die entsprechenden Veröffentlichungshinweise gegeben.

Die getroffene Auswahl beginnt mit dem ZEIT – Aufsatz  Aufstand der Erbsenzähler (HP.1995.10). Ich berichtete darin von der Präsentation des Reports des Club of Rome Mit der Natur rechnen, an dem ich mitgearbeitet hatte. Den originellen Titel hat die ZEIT – Redaktion eigenmächtig bestimmt, bei mir hieß es noch ganz nüchtern Grüne Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.

Der zweite Aufsatz  Wo ist das Ökosozialprodukt? (HP.1996-10) ist ein etwas wehmütiger Rückblick auf die Versuche, in Deutschland die Berechnung eines Ökosozialprodukts zu etablieren. Ganz hatte ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, aber es waren doch nur noch letzte Bemühungen.

Mit dem Aufsatz über Input-Output-Tabellen zu Arbeitswerten (HP.1998-02) begann meine Arbeit an Berechnungen zur sozialen Nachhaltigkeit. Neben die monetäre und physische Rechnung stellte ich eine Tabelle in Zeiteinheiten, die vor allem für eine umfassende Darstellung aller menschlichen Aktivitäten geeignet erscheint. Gleichzeitig nahm ich damit Überlegungen aus meiner 68er Zeit auf, in der ich mit Elmar Wolfstetter und Hans Nutzinger versuchte, marxistische Modelle in eine moderne mathematische Sprache zu übersetzen.

Diesen Ansatz erweiterte ich dann, zusammen mit Georg Ewerhart. Mit Hilfe eines komplexen Bildungsmodells konnten wir auch den Aspekt der Qualität der Arbeit berücksichtigen. In Ökonomie – in Zeit aufgelöst (HP.1999-05) stellte ich diese Berechnungen vor.

Monetäre, physische und zeitliche Größen werden im Magischen Dreieck der Input-Output-Tabellen (deutsche Version HP.1999-10, englische Version HP.2000-08) in einem identischen Tabellenschema dargestellt, um für Untersuchungen einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft vergleichbare Angaben für die ökonomische, ökologische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit zu erhalten.

In dem Aufsatz Verwehte Engel (HP.2000-11) gab ich  einen Rückblick auf viele meiner Arbeiten im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsdiskussion. Gleichzeitig entwickelte ich ein mögliches Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre.

Der Aufsatz Das unbekannte Meisterwerk (HP.2001-09) ist eine Hommage an Sir Richard Stone, mein großes Vorbild bei den eigenen Arbeiten zur Weiterentwicklung der Gesamtrechnungssysteme. Der Aufsatz enthält auch eine Übersicht über bereits verfügbare Daten für eine sozio-ökonomische Gesamtrechnung und gibt Hinweise auf weiterführende Konzepte.

Angeregt durch Richard Stone und durch die Arbeiten an dem Forschungsprojekt Zeit für Kinder, entwickelte ich einen neuen Typ von Input-Output-Tabellen. Die Sozio-ökonomischen Input-Output-Tabellen (deutsche Version HP.2002-03, englische Version HP.2002-07) stellen nicht die ökonomischen Produktionsbereiche, sondern die Menschen mit ihrem vollständigen Spektrum von Aktivitäten in den Mittelpunkt. Dadurch ist dieser Tabellentyp für soziale Analysen besser geeignet als Daten im traditionellen Input-Output-Schema.

In dem Vortrag Aufbau eines sozio-ökonomischen Berichtssystems (HP.2002-11) erläuterte ich das Programm für die Arbeiten der im Statistischen Bundesamt in 2001 gegründeten und von mir geleiteten Arbeitsgruppe mit gleichem Namen.

Speziell über unsere Arbeiten im Zusammenhang mit einer Input-Output-Analyse der Zeit (HP. 2003-04) berichtete ich bei einer Tagung in der Schweiz. Dieser unveröffentlichte Aufsatz  war auch ein persönlicher, etwas  nostalgischer Rückblick auf die für mich bereits verlorene , teilweise aber auch wiedergefundene Zeit.

Das wohl wichtigste empirische Ergebnis der Arbeitsgruppe im Statistischen Bundesamt war der Bericht Zeit für Kinder (HP.2003-04), der im Auftrag des Arbeitskreises für Familienhilfe, betreut durch meinen alten Freund Christian Leipert, erstellt wurde.

Ein „Kuppelprodukt” der Zusammenarbeit mit Axel Schaffer bei unseren  Modellrechnungen zur Halbtagsgesellschaft war eine Aufteilung des Bruttoinlandsprodukts, der wirtschaftlichen Leistung eines Landes, nach dem Beitrag der Geschlechter. Eine deutsche Version wurde in den Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik veröffentlicht, eine englische Fassung unter dem Titel Women´s Gross Domestic Product in der Schweizerischen Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik (HP. 2006-09).

Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieben Franz-Xaver Kaufmann und ich einen Artikel über das Stiefkind Humanvermögen (HP.2007-12a). Ich konnte dabei über die Arbeiten mit Georg Ewerhartan einem umfassenden Bildungsmodell berichten und einige mahnende Worte an die Politiker richten, mit der Erstellung einer Sozio-ökonomischen Gesamtrechnung genau so Ernst zu machen wie Anfang der 90er Jahre mit dem Aufbau von  Umweltökonomischen Gesamtrechnungen.

Eine überarbeitete Fassung des Magischen Dreiecks der Input-Output-Rechnung mit Hinweisen auf die aktuelle Diskussion wurde in deutscher Sprache 2010 (HP.2010-02), in englischer Sprache 2011 (HP.2011-01) veröffentlicht.

Ende 2012 habe ich einen methodischen Ansatz vorgestellt, der ein altes, aus meiner Sicht noch ungelöst verbliebenes Problem behandelt, nämlich die Integration des menschlichen Metabolismus in eine physische Input-Output-Tabelle (HP.2012-11). Zur Veranschaulichung habe ich dazu ein Zahlenbeispiel für das Berichtsjahr 2010 erstellt.

Übersicht über die gezeigten Aufsätze

HP.1995.10 Aufstand der Erbsenzähler
HP.1996-10 Wo ist das Ökosozialprodukt?
HP.1998-02 Input-Output-Tabellen zu Arbeitswerten
HP.1999-05 Ökonomie – in Zeit aufgelöst
HP.1999-10 Magisches Dreieck der Input-Output-Tabellen
HP.2000-08 Magic Triangle of Input-Output Tables
HP.2000-11 Verwehte Engel
HP.2001-09 Das unbekannte Meisterwerk
HP.2002-03 Sozio-ökonomische  Input-Output-Tabellen
HP.2002-07 Social Accounting Matrices and Extended Input-Output   Tables
HP.2002-11 Aufbau eines sozio-ökonomischen Berichtssystems
HP.2003-04 Input-Output-Analyse der Zeit
HP.2003-04 Zeit für Kinder
HP.2006-09 Women´s Gross Domestic Product
HP.2007-12a Stiefkind Humanvermögen
 HP.2010-02 Das Magische Dreieck der Input-Output-Rechnung
HP.2011-01 The Magic Triangle of Input-Output Tables
HP.2012-11 Input-Output-Tabelle des menschlichen Metabolismus

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